Capri Panorama
Europa,  Italien

Capri- Italiens kleines Schmuckstück

„Capri“- schon der Klang des Namens weckt zahlreiche Assoziationen bei uns, egal ob es Musik ist oder bestimmte Bilder eines leichten und genüsslichen Lebens, Nachrichten von Stars und Sternchen, von Skandalen in der Klatschpresse. Wir denken an schillernde Parties, Vespas, Frauen wie Sophia Loren oder Brigit Bardot, aber auch Stars  wie Mariah Carey oder Lenordo di Caprio und viele andere. Capri scheint der Inbegriff dessen zu sein, was wir uns unter „ la dolce vita“ ( das süsses Leben) vorstellen und weckt schon alleine deshalb unsere Erwartungen und Wünsche.


Capri Blick auf Marina Grande


„Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt und vom Himmel die bleiche Sichel des Mondes blinkt ..“ , das Lied von Rudi Schuricke aus den 1970er Jahren ist nicht umsonst ein großer Hit geworden, drückt es doch all unsere Sehnsüchte nach einem sinnlichen, romantischen Dasein an einem Ort von natürlicher Schönheit in all seiner Einfachheit aus. Und Capri, diese kleine Insel im thyrrenischen Meer, vor der Küste Neapels, vereint diese Schönheit auf unglaublich intensive Weise auf ein paar wenigen Quadratkilometern. Schroffe Felsen, tiefblaues Meer, Oliven- und Zitronenbäume und duftender Thymian soweit das Auge reicht, dazwischen pittoreske Fischerhäfen, lauschige Dorf-Plätze, aber auch mondäner Luxus und glamourösen Lifstyle. Capri ist eines der „must sees“ für jeden Italien-Reisenden und das nicht ohne Grund.


Faranglioni Felsen


“Capri ist eine der schönsten Inseln der Welt.
Es ist ein Ort, der alles hat:
Geschichte, Kultur, Natur und Glamour.”

Roberto Cavalli


Blick über ein Haus zum Meer


Wenn du Capri wirklich entdecken willst, auch abseits der touristischen Hotspots und jenseits der Massen von Tagestouristen, nehme ich dich gerne mit auf eine beschauliche Tour über die zauberhafte Insel im Mittelmeer und verrate dir meine Tipps für einen gelungenden und entspannten Capri Aufenthalt.


Küste bei Punta Carena


 

Übernachte in Anacapri

Um dem ersten Trubel bei den ankommenden Fähren am Hafen von Marina Grande zu entkommen, solltest du dich mit einem der hübschen offenen roten Insel-Carbios nach Anacapri bringen lassen. Wenn du- was ich dringend empfehle- auf Capri übernachten möchtest, dann ist Anacapri der Ort der Wahl, denn es ist erstens nicht ganz so teuer wie Capri Stadt und zweitens ist es etwas ruhiger und authentischer als der Hauptort. Je nachdem zu welcher Jahreszeit du auf die Insel Capri kommst, ist es zwar nicht unbedingt weniger überlaufen, aber dennoch entspannter.


Boote im Hafen von Marina Grande


Rund um Anacapri findest du einige nette Pensionen und Privatunterkünfte. Du musst aber gut zu Fuss sein, denn auf Capri geht es ständig bergauf und bergab. Ich war Mitte September auf Capri und habe im Hotel Al Mulino übernachtet, einem kleinen Mittelklassehotel etwas außerhalb von Anacapri, mit einem wunderschönen Garten voll Zitronenbäumen, einer kleinen intimen Poolanlage, gemütlichen Hängematten im Garten und einem für italiensische Verhältnisse üppigen Frühstück mit vielen lolakeln Produkten. Das Hotel ist ein guter Ausgangspunkt um die Insel zu entdecken. Du solltest mindestens zwei Nächte bleiben, besser drei.


Garten Il Mulino Capri

Pool Il Molino
Hängematte im Garten von Il Mulino

 

Miete dir eine Vespa

Capri ohne Vespa- das geht nicht. Die Insel ist sehr steil und die Straßen sind eng und mit den Buslinien kommst du nicht zu all den schönen Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten. Deshalb empfehle ich dir unbedingt einen Motorroller zu mieten. Vermietstationen findest du überall in Capri und Anacapri. Meistens bekommt man keine „Original Vespa“, sondern asiatische Nachbauten, aber das Feeling mit dem Motorroller über die engen Straßen zu kurven und den herzhaften Duft der mediterranen Landschaft zu riechen , ist einmalig und gehört unbedingt zu deinem „Capri-Erlebnis“ dazu.


Motorroller fahren auf Capri


 

Entdecke Anacapri zu Fuss

Der malerische Ort Anacapri liegt weit oben auf den Hügeln der Insel und die weiß-gelben Häuschen ducken sich dicht aneinander im Schatten des höchsten Berges der Insel, des Monte Solaro(586m). Ein Panoramasessellift bringt dich auf Wunsch auf den Gipfel des Berges, von wo aus du einen beeindruckenden 360 Grad-Rundblick über Capri, Ischia, Procida und das Festland mit dem Vesuv erhaschen kannst. Als ich vor Ort war, war der Sessellift leider außer Betrieb.


Blick auf den Rand von Anacapri


Begib dich jetzt in die verwinkelte kleine Altstadt von Anacapri, vorbei an zahlreichen hübschen Geschäften mit Kunsthandwerk und Souvenirs. Besonders beliebt sind als Mitbringsel alle Produkte aus Zitrone, allen voran der Limoncello- Likör. Aber auch hochwertige Strickwaren und Kleider im typischen „Azzuro“-Blau von Capri.


boutique in anacapri

Restaurant in Capri
Gasse in Anacapri
Annacapri Gassen

Chiesa di San Michele

Schlendere weiter bis zu Chiesa di San Michele. Hier findest du einen kunstvollen Fußboden aus reich bemalten Majolika-Fliesen aus dem 18.Jahrhundert, welcher die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies darstellt. Um den Boden in seiner ganzen Vielfalt zu sehen, musst du auf die obere Empore steigen.


Chiesa die San Michele

Boden in der Chiesa di San Michele
Boden in der Chiesa di San Michele

Das Zentrum von Anacapri

Von hier aus ist es nicht weit zur Piazza Diaz mit der schmucken Kirche Santa Sofia, die durch ihren schönen offenen Glockenturm ein besonders schönes Fotomotiv abgibt. Rund um die Kirche findest du lauschige kleine Trattorien und Ristaurante mit den typisch rot weiss karierten Tischdecken auf den winzigen Holztischen. Vielleicht gehst du in eine der kleinen Seitenstraßen um dem Trubel auf der Piazza Diaz etwas auszuweichen. Egal wo, du sitzt überall schön.


Vor die Chesa di Santa Sophia anacapri

Santa Sophia
Santa sophia Ancapari

Villa San Michele

Ein unbedingtes „Must See“ in Anacapri ist die Villa San Michele mit ihrem wunderschönen Garten, der einen grandiosen Ausblick über Marina Grand, Capri und das thyrrensiche Meer bietet.


Villa San Michele Anacapri Laubengang


Von hier aus sehen die vielen Motorboote unten in der Bucht wie Spielzeugschiffchen aus und verschwinden bald im Azurblau des Meeres. Die Villa des schwedischen Physikers und Autors Axel Munthe ist heute ein Museum und der Garten der Villa wurde unlängst als schönster, privater Garten Italiens ausgezeichnet. Haus und Garten sollten nach Munthes Plänen so sein: „ Mein Haus muss offen sein für Wind und Sonne und die Stimme des Meeres, wie ein griechischer Tempel – und Licht, Licht, Licht überall!“


Blick von der Villa San Michele

Kapelle Villa San Michele
Zypressenallee Villa San Michele

Lass dir Zeit den Garten zu erkunden, mit all seinen Treppen und Nischen, Aussichtspunkten und Skulpturen. Genieße die wunderbare Vegetation und die Ruhe, die von diesem versteckten Platz auf der quirligen Insel ausgeht. Plane deinen Besuch gegen Ende der Öffnungszeiten am späten Nachmittag, dann ist es nicht mehr so voll und das Licht schon weicher. Auf der Dachterrasse der Villa befindet sich ein Café, das auch ohne Eintrittskarte besucht werden kann. Mehr Infos zur Geschichte der Villa, Axel Munthe und dem Museum findest du ausführlich auf der Homepage der Villa San Michele.


Villa San Michele Laubengang

Treppe in der Villa San Michele
Bueste von Axel Munthe

 

Ausflug nach Punta Carena

Von Anacapri ist es mit dem Motorroller nicht weit zum Cap Punta Carena und dem gleichnamigen Leuchtturm. Hier, an der südwestlichsten Spitze der kleinen Insel Capri öffnet sich der Blick weit auf das azurblaue, unverbaute Mittelmeer und am Abend versinkt die Sonne wie ein riesiger Feuerball malerisch in den seichten Wellen. Der alte 28 Meter hohe Leuchturm ist seit 1867 in Betrieb und leuchtet 46 km weiter. Bis heute ist er ein wichtiger Fixpunkt für die Schifffahrt. Gerade am Abend ist Punta Carena ein beliebter Treffpunkt für die einheimischen Jugendlichen, die auf ihren Vespas hier angerollt kommen und ihren Liebsten im Licht der untergehenden Sonne ewig Liebe schwören.


Ausblick auf Punta Carena

Leuchtturm Punta carena
Leuchtturm Punta carena

Leuchtturmstrand-Lido del Faro

Direkt neben dem Leuchtturm gibt es ein in die Felsen eingelassenes Badeplateau mit dem schickem Strandclub Lido del Faro. Die Liegeplätze sind so klein auf dem öffentlichen Badeplateau, dass sie mit weißer Farbe in Handtuchgröße eingezeichnet sind! Aber für ein kurzes Bad in den Wellen reicht es allemal, wenn man keine Liege im Strandclub mieten möchte.


Lido del Faro Punta Carena


Zudem gibt es die chillige Bar Malibu, wo du mit Blick auf das Meer eine nette Mittagspause einlegen kannst. Selbstverständlich muss man hier standesgemäß den Inseltypischen „Limoncello Spritz“ als Aperitiv wählen. Mein Favorit wird dieser Drink aber nicht. Heisbegehrt sind die Sitzplätze Abends rund um die Stunde des Sonnenuntergangs.


Lido de Faro Punta Carena


⇒Extratipp: Küstenwanderung Sentiero die Fortini

Es besteht die Möglichkeit von Punta Carena an der Küste entlang nach Grotta Azzura zu wandern (etwa 5km Wegstrecke), aber der Pfad ist sehr eng und erfordert eine gute Kondition und vor allem Trittsicherheit. Auf jeden Fall kann man das nur mit festen Wanderschuhen begehen! Am besten wandert man von der Grotta Azzura (auch Bushaltestelle) zur Punta Carena in den späten Nachtmittagsstunden, um dann pünktlich zum Sunset die Bar Malibu zu erreichen. Genau Infos zu der Wanderung findest du aufil sentiero dei fortini


Über die Via Grotta Azzura

Wir fahren mit unserem Roller weiter zu Capris Hauptattarktion , der blauen Grotte. Dazu müssen wir von Punta Carena die kurvigen Straßen zurück bis Anacapri, um dann an die Nordküste zu fahren. Der warme Fahrtwind bläst uns angenehm kühl ins Gesicht und die wilde Mittelmeerlandschaft rauscht mit all ihren Dürften und Farben an uns vorbei auf der steilen und kurvigen Fahrt die Via Grotta Azzura hinunter. Unterwegs gibt es zahlreiche tolle Aussichten auf das Meer und die steile Felsküste zu genießen, allerdings ist das Anhalten schwierig, da die Straßen sehr eng, aber stark befahren sind.


Küstenblick mit weissen Böötchen


 

Der Strandclub Il Riccio

Wir parken erst einmal am hippe Beachclub Il Riccio und schauen den Schönen und Reichen beim baden zu. Du kannst durch den Beachclub und das Restaurant hindurch an den kleinen öffentlichen Strand gehen (auch hier nur ein Felsplateau) und hast von dort einen guten Blick auf das Geschehen auf den Sonnendecks des Clubs. Das zur Jumeirah Gruppe gehörende Hotel und Restaurant gehört zu den exclusivsten und teuersten Plätzen auf Capri. Versuche auf jeden Fall einen Blick auf die Dachterrasse zu werfen, die von berühmten Modedesigner Christian Dior exclusiv entworfen wurde. Wenn du hier essen möchtest, musst du unbedingt weit im Voraus einen Tisch buchen.


Beachclub Il Riccio

Il Riccio Beachclub
Hütten am Beachclub Il Riccio

Dem Beachclub vorgelagert ist ein hoher Felsen, den die wagemutigen Schwimmer als Spungturm nutzen. Selbst wenn du nicht schwimmen gehen möchtest, lohnt der Besuch einfach um den Springern dabei zu zusehen wie sie sich elegant in die Fluten stürzen. Baden ist an der Bucht auf Grund des Wellengangs an der offenen Küste nicht ganz ungefährlich. Der Zugang ins Wasser ist nur über Leitern möglich, da das Meer hier direkt tief ist.


Felsküste bei Capri


 

Gotta Azzura- die blaue Grotte

Wenn du vom Il Riccio noch etwas weiter fährst oder gehst, kommst du zur blauen Grotte. Du erreichst diese hier von der Besucherplattform aus und kannst dem lauten Spektakel der Gondoliere erst einmal zusehen. In der Bucht ankern zahllose große und kleine Schiffe mit Besuchern. Von ihren großen Schiffen werden sie auf die kleinen Grotten-Böötchen umgeladen, immer maximal 4 in einem Boot. Dann stauen sich diese kleinen Nusschalen scharenweise vor der Einfahrt der Grotte. Wenn man dann endlich an der Reihe ist, legt man sich flach auf den Boden des Böötchen und wird so ohne sich den Kopf zu stoßen von dem geübten Gondoliere gegen einen nicht ganz geringen Obolus in die sagenhafte blaue Grotten geschippert, nur um 5 Minuten später schon wieder hinausgefahren zu werden.


Einfahrt vor der blaunen Grotte mit Booten


Lohnt sich die blaue Grotte?

Sicher stellst du dir die berechtigte Frage, ob sich Kosten und Zeitaufwand für dieses doch sehr touristische Spektakel lohnt. Diese Frage muss tatsächlich jeder für sich selber beantworten. Ich war nicht in der Grotte, habe es aber genossen, den Gondoliere von oben dabei zu zusehen, wie sie die Touristen kommandieren, bei ihren Fahrten singen und sich in typisch italienischer Art und Weise wort- und gestenreich unterhielten und fast künstlerisch mit ihrem Ruderstab die kleinen blau weissen Schiffchen geschickt manövierten.  Ich finde alleine schon wegen der tollen Aussicht lohnt sich zumindest der Abstecher zur blauen Grotte. Und vielleicht ist der Besuch im Inneren dein persönliches Highlight.


Einfahrt zur blauen Grotte Capri


Auf nach Capri

Jetzt wird es Zeit auch einender anderen Höhepunkte von Capri auf zu suchen. Dazu musst du nach Capri Stadt fahren. Mit dem Roller geht das flott und du rollst an all den Autoschlangen entspannt vorbei. Du solltest diese Tour zu den Faraglioni Felsen auch wieder eher gegen Tagesende zur goldenen Stunde planen. Dann sind fast alle Tagestouristen schon wieder abgereist oder zumindest auf dem Rückweg und der Wanderweg entlang der Küste gehört dir weitestgegend alleine.


Capri Panorama am Abend


Via Tragara

Parke deinen Roller am Stadteingang (nur kostenpflichtig, auf für Mopeds) und schlendere über die Via Roma und vorbei an der Piazza Umberto weiter zur Via Tragara. Lasse Capri Stadt erst einmal links liegen, den Besuch dort holst du besser später nach. Folge der Via Tragara etwa anderhalb Kilometer. Unterwegs findest du zahlreiche Aussichtspunkt mit Blick auf Marina Piccola. Am Ende kommst du an eine große Aussichtsterrasse mit einem tollen Blick auf die berühmten Faraglioni Felsen


Blick auf Marina Piccola

 

Via Tragara
Via Tragara

 

Il Faraglioni

Diese berühmten Kalksteinfelsen ragen kegelförmig aus dem Mittelmeer bis zu 100Meter auf und sind ein landschaftlicher Höhepunkt auf Capri. Drei der Felsen reihen sich nach Süden zu hintereinander:

  • Der „Faraglione di terra“, ist mit 109 m Höhe der größte und liegt nur etwa 20Meter vom Festland entfernt.
  • In 100 m Abstand folgt der „Faraglione di mezzo“ Er ist 81 m hoch und besitzt auf Meereshöhe einen natürlichen Tunnel von 60 m Länge, der mit kleineren Booten durchfahren werden kann.
  • Der „Faraglione di fuori“ ganz im Süden ist vom mittleren Felsen lediglich durch 20 m Wasser getrennt und weist eine Höhe von 104 m auf.
  • Etwa 150 m östlich ragt ein vierter, kleinerer Felsen aus dem Meer, der „Scoglio del Monacone“ , zu deutsch: Einsiedler-Klippe wegen der Lage abseits der Dreiergruppe.

Gerade im weichen Abendlicht ist die Stimmung hier wunderschön und die Felsen schimmern in warmen Rottönen.


Faralgioni Felsen Capri

Faralgioni Felsen
Faraglioni Felsen

Küstenwanderung auf der Via Tragara

Unterhalb der Terrasse führt ein schmaler Wanderpfad, erst durch waldiges Gebiet und dann auf einen Küstenwanderpfad, der noch mal wunderschöne und abwechslungsreiche Ausblicke auf die felsige Küste und die Kalksteinfelsen eröffnet. Nach kurzer Wegstrecke gabelt sich der Weg. Der untere Teil führt steil bergab zum Punta die Tragara, dem Strand am Fusse der Faraglioni Felsen.


Auf der Via Tragara


Der obere Teil der Via Tragara führt weiter um die Insel herum bis zum Arco Naturale, einer weiteren sehenswerten Felsformation. Der Weg ist anspruchsvoll und beinhaltet insgesamt 700 Treppenstufen. Für alle Wanderinteressierten empfehle ich die Seite „Capri Wanderwege“ wo unter anderem diese Wanderung und ihre Sehenswürdigkeiten gut beschrieben ist.


Haus in Capri


Capri am Abend

Wenn du dich an den Faraglioni Felsen satt gesehen hast, mach dich doch entspannt auf den Rückweg nach Capri und stürze dich in das Gewimmel der Altstadtgassen. Neben zahlreichen schicken Restaurants und Bars, teuren Hotels und ultrahippen Boutiquen lohnt sich vor allem ein Blick auf die Menschen. Natürlich sind immer noch viele „normale Touristen“ unterwegs, aber zwischen diesen tauchen auch immer wieder einige skurile oder schrille Gestalten auf, in extravaganter Designermode gekleidete Paare, alternde reiche Grazien oder herausgeputze Italo-Männer mit Pomade im Haar und Goldkette. Am besten setzt du dich in eine dieser hippen Bars, nippst stundenlang an einem sündhaft teuren Drink und genießt dieses Schaulaufen der Schickeria.


Figur an der Piazza Umberto Capri


Capri Stadt

Der Ort Capri selber ist hübsch und hat verschiedene symphatische Ecken und Plätzchen. Herausragende Sehenswürdigkeiten und unbedingte „Must sees“ gibt es hier meiner Meinung nach nicht. Es ist eher ein Gesamtkunstwerk, welches durch das Zusammenspiel von Architektur, Natur und Bewohnern und Besuchern zu einem sehenswerten Ort wird. Capri muss man auf sich wirken lassen um seine Schönheit zu erleben. Zu erwähnen wäre natürlich noch die Via Krupp und die Gärten des Augustus nahe von Capri Zentrum, dafür hat es aber bei meinem Aufenthalt leider nicht mehr gereicht. Vielleicht ein Grund wieder zu kommen. Nimm einen letzten Absacker auf der Piazza Umberto bevor du die Insel wieder verlässt.


Piazza Umberto bei Nacht

Capri bei Nacht
Capri Piazza Umberto

 

Fazit: Capri ist eine Reise wert!


Ist Capri überbewertet? In meinen Augen nicht, aber nur, wenn du der Insel genügend Zeit widmest und nicht als Tagestourist kommst. Als Massenziel eines Tagesausflug wirst du die Schönheit und Individualität dieser kleinen Insel nicht entdecken und sicher enttäuscht werden. Capri lohnt sich für ein langes Wochenende und mit dem unbedingten Wunsch, mehr als nur die blaue Grotte und die Faraglioni-Felsen auf Handyfotos zu bannen. Für Familien mit Kindern und auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist es meiner Meinung nach nicht das richtige Ziel und ebensowenig für Menschen, die für Badeurlaub hier her kommen möchten, denn richtige Strände in dem Sinne gibt es nicht. Für Naturliebhaber, Wanderfreunde, Genussreisende und nicht zuletzt für Romantiker und Verliebte , aber auch Soloreisende ist es ein Erlebnis. Capri bündelt auf engstem Raum das was wir Fremde für den Inbegriff von „ la dolce vita“ halten. Capri ist Italien pur und deshalb unbedingt eine Reise wert.


Capri Panorama


 

Lesetipp: Capri-Krimis

Möchtest du dich einstimmen auf Capri? Dann lege ich dir die Krimis von Luca Ventura ans Herz.

Er erschuf in seinen Krimis „In einer stillen Bucht“, „Bittersüße Zitronen“ und „Mitten im August“ den gemütlichen Inselcommisario Enrico Rizzi, der mit seiner Vespa den bösen Buben und Übeltätern auf der Insel das Handwerk legt, ohne dabei das gute Essen zu vergessen. Es sind gut geschriebene „cosy crimes“ , die viel von dem typischen Flair der Insel vermitteln ohne dabei die Spannung zu verlieren. Die beste Lektüre für einen Besuch auf Capri.

 

Buchtitel Luca Ventura

Boote in Marina Grande

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