Brighton – bunt, lebendig, sehenswert
Als ich an einem wechselhaften Sommertag in Brighton ankomme, bin ich erst einmal sehr ernüchtert. Meiner Vorstellung eines mondänen, royalen Seebads wird die Stadt auf den ersten Blick überhaupt nicht gerecht. Schon gar nicht rund um den berühmten Palace Pier. Brighton wirkt zunächst ziemlich häßlich und runtergekommen. Es gleicht einer alten Diva, die im abendlichen Schummerlicht noch ihre Reize haben mag, aber im unbarmherzig Licht des Tages ihre Falten und ihr wahres Alter nicht mehr verbergen kann. Brighton ist rund um den Palace Pier ein riesiger Rummelplatz. Laute Partylokale entlang der Promenade, Spielautomat und Kirmesvergnügen auf dem berühmten Pier und überall Fish-and-Chips-Buden, deren fettige Dünsten die frische Seeluft überlagern. Es ist die Feiermeile der Londoner, die hier in Scharen am Wochenende einfallen um ihre Kegeltouren und Jungesgeselllenabschiede zu feiern. Nicht umsonst hat Brighton den Beinamen „London by the sea“, denn in einer knappen Stunde ist man aus der City hier am Strand. Alle Arten von Vergnügungen werden rechts und links des Piers angeboten, von Zipplining über Minigolf,von Wasserspielen bis Tanzbars ist alles dabei. Wer sich hier langweilt, ist es selber schuld.
"Ah, dear Brighton- piers, queers and racketeers"
Noel Coward, engl. Dichter
Aber Brighton ist mehr als die Vergnügungsmeile rund um den Palace Pier. Und Brighton ist vor allem eins: Bunt und lebendig. Es ist ein Schmelztiegel aus verschiedenen Kulturen, Schichten und Geschlechtern. Brighton ist multikulti, authentisch und tolerant. In Brighton darf jeder sein, was er will und wie er will, ohne sich ausgegrenzt oder diskriminiert zu fühlen. Das schafft eine große kulturelle Vielfalt und eine bunte Mischung, die Brighton auf den zweiten Blick eben doch sehenswert und interessant macht. Und wenn du dir die Zeit nimmst Brighton genauer anzusehen, wirst du viel Schönes entdecken. Wenn du ohne Erwartungen nach Brighton kommst, findest du inspirierende und kreative Ecken und wirst bleibende Erinnerungen schaffen.
1.Royal Pavillion - mein "must see"
Für mich mit Abstand das Highlight von Brighton ist die exotische Hauptattraktion des Royal Pavillions. Es ist die ehemalige Sommerresidenz des Prince of Wales Georg IV, der sich hier in den 1810er Jahren seinen orientalischen Traum verwirklichen ließ. Der junge Georg verbrachte viel Zeit in seiner Jugend im damals populären Seebad und fand Gefallen an allerlei Vergnügungen die Brighton zu bieten hatte. Er kaufte nach und nach verschiedene Ländereien rund um das heutige Gelände des Royal Pavillion und ließ die bereits bestehenden Gebäude im Stil eines indischen Mogulenpalast von John Nash erweitern und umbauen.
Königin Victoria hatte allerdings wenig für den pompösen Prunk ihres Vorgänger übrig und verkaufte den Palast 1850 an die Stadt Brighton für die fast lächerliche Summe von 53.000GBP. Im 1. Weltkrieg diente das Gebäude dann als Lazarett für verwunderte Soldaten aus Indien und von den westindischen Inseln. Nach dem 2. Weltkrieg hat die Stadt Brighton große Anstrengungen unternommen, den Royal Pavillion originalgetreu zu restaurieren.
Neben dem königlichen Palast gehört heute auch das Brighton Art Museum zu dem Komplex, welches im ehemaligen Pferdestall untergebracht wurde. Von Außen ähnelt die Anlage einem indischen Mogulenpalast, im Inneren wurde alles eher asiatisch und chinesisch inspiriert.
Du solltest es nicht bei einem Besuch von außer belassen, sondern dir auf jeden Fall Zeit nehmen für eine Besichtigung des Inneren. Selten habe ich so eine verschwenderisch Pracht was die Details anbelangt gesehen. Die Säle sind mit riesigen, von Drachen getragenen Kronleuchter erhellt, die Tapeten gefertigt aus edelsten Seidenstoffen, mit wunderschöner Bemalung und die Dekorationen aus feinstem Gold, Porzellan und Chinoiserien.
Für einen Besuch brauchst du etwa 1 Stunde. Du kannst die Tickets vorher online reservieren. Ich habe die letzte Einlasszeit um 16.30 gewählt und hatte den Palast -trotz Hochsaison – fast für mich alleine. Alle Besucherinformationen stehen auf der Seite des Royal Pavillion.
Cream Tea im Pavillion Café
Im Anschluss an deinen Besuch im Palast lohnt eine Pause mit leckerem Cream Tea im angrenzenden Pavillion Café . Das Café ist für jedermann auch ohne Pavillionbesuch zugänglich. Hier sitzt du sehr gemütlich und hast eine reiche Auswahl an Kuchen, Gebäck und Sandwiches. Ich kann die hauseignene Scones mit clotted cream sehr empfehlen.
Adresse: 4/5 Pavillion Buildings Royal Pavillion Brighton BN11EE
Öffnungszeiten täglich 09:30-17:00Uhr
2. der Brighton Palace Pier - das Wahrzeichen der Stadt
Der Palace Pier war die dritte Seebrücke in Brighton und ist inzwischen die Letzte, die noch steht. Der Pier wurde 1899 eröffnet und hat eine Gesamtlänge von 525 Metern. Nachdem man hier erst nach europäischem Vorbild einen Kursaal mit Bibliothek und Aufenthaltsräume eingerichtet hat, wurde daraus 1911 ein Theatersaal. Charlie Chaplin und Stan Laurel hatten hier einige ihrer ersten Auftritte, bevor sie in die USA auswanderten und in Hollywood Karriere machten. Erst als das Theater 1973 schloss, wurde aus der Seebrücke ein Vergnügungspark, der heute weit über vier Millionen Besucher im Jahr anzieht.
Der Vergnügungspark
In den alten Hallen sind heute Spielautomat und andere Glücksspiele untergebracht und am Ende des Pier sind zahlreiche Fahrgeschäfte, darunter eine Wildwasserbahn und eine Achterbahn. Natürlich findest du auch alle Arten von gastronomischen Angeboten, die zu so einem Vergnügungspark dazu gehören.
Besonders schön ist der Brighton Palace Pier abends wenn die Tausenden von Lichtern ihm einen nostalgischen Flair verleihen. Aber das Spektakel geht nur bis 21Uhr bzw. am Wochenende bis 22Uhr. Danach sind alle Lichter aus und alle Buden schließen.
Der Palace Pier kann kostenfrei zwischen 10Uhr morgens und 21/22 Uhr Abends besucht werden. Alle Infos findest du hier
Der Pier- Freud und Leid der Brightoner
Der Pier löst häufig kontroverse Diskussionen in Brighton aus, da unter anderem beklagt wird, dass durch das „Kirmesniveau“ des Pier ein bestimmtes, nicht besonders erwünschtes Partypublikum angezogen wird, das dem Image der Stadt schadet. Dieser Vorwurf ist aus meiner Sicht durchaus verständlich. Andererseits kommen auch viele Besucher nach Brighton genau wegen dieses Amüsements und erhöhen dadurch die Attraktivität Brightons als Reiseziel. Eine wirkliche Lösung für dieses Thema wird es wohl nicht geben. Aber Brighton ohne Palace Pier wäre auch nicht wirklich vorstellbar.
3.Die "Lanes" - Shopping und Schlemmen mit Ambiente
Die „Lanes“ sind der Teil Brightons, der sich zwischen den North Laines und dem Meer erstreckt und der heute der geschäftigen Mittelpunkt des „alten“ Brightons ist. Hier findest du schmale Gassen, schiefe Fachwerkhäuser die Pubs beherbergen, aber auch hippe neue Restaurants und kleine unabhängige Geschäfte. Vor allem zahlreiche Juweliere habe sich in den Lanes angesiedelt. Teilweise reichen die winkeligen Sträßchen zurück bis ins 16. Jahrhundert, als Brighton noch ein unbedeutendes, schmuddeliger Fischerdorf war.
Am schönsten ist es sich hier einfach treiben und sich von den vielen schönen Geschäften zum Kauf verführen zu lassen. Oder du setzt dich in eines der zahlreichen Pubs oder Cafés, die hier besonderen Wert auf „fresh organic food“ und „vegan“ legen.
In den Lanes findest du auch die berühmte Quadrophenia Alley, die als Filmkuslisse für den 1979 populären gleichnamigen Film diente. Der Film basiert auf der Rockoper "Quadrophenia" von the Who aus dem Jahr 1973.
Extratipp: Restaurant Mowgli.
Lust auf indisches Streetfood? Dann empfehle ich dir das Restaurant Mowgli.
Es liegt in der 12-14 Duke Lane und bietet eine sehr moderne Form der indischen Lunchbox an. Du sitzt auf Holzschaukeln und zwischen zahlreichen Lichterketten und bekommst äußerst frisch zubereitete indisches Essen (auch vegetarisch und vegan) in hübschen Metalldöschen serviert. Probier mal das „Angry Bird“, so zart hast du Hühnchen lange nicht mehr gegessen.
Alle Infos zum Restaurant: MOWGLI Streetfood
4.The North Laine - für Streetart Fans
Ganz anders geht es in der North Laine zu. Hier ist es weniger hipp und teuer, dafür sehr bunt und schrill. Du findest zahlreiche Schallplattenläden, die noch – oder wieder – Vinlyplatten verkaufen, endlos viele Second-Hand- und Vintage Läden, ausgefallene Schuh und Klamottengeschäfte, Tatoo- und Piercingshops und entsprechende Bars und Restaurants.
Es ist bunt, es ist alternativ, es ist exzentrisch und selbst wenn du nicht in Shoppinglaune bist, ist es einfach total interessant sich hier unter das Volk zu mischen und die Leute zu beobachten.
Streetart und Flohmarkt
Außerdem sind in diesem Viertel rund um Sydney Street und Kensington Gardens auch sehr viele Streetart Motive zu finden. Zudem gibt es Samstags ein Flohmarkt in der Upper Gardner Street. Ein Besuch von Brighton ohne in den North Laine gewesen zu sein, ist nicht komplett. Es ist das lebendige und vibrierende Herz der Stadt und unbedingt sehenswert. Hier findest du Infos zu den Streetartkünstlern in Brighton und Touren zu den Zielen der Streetart
5.Kemp Town - Das queere Zentrum
Kemptown ist das Viertel östlich des Palace Pier und bietet neben den im Regency Stil erbauten Fronten entlang der Promenade vor allem eins: Es ist das Herz der LGBTQIA Community und hat das schrillste Nachtleben in Brighton. Es wurde zuletzt als „Boho-Enklave“ bezeichnet und zählt laut Time Out Magazin zu den 50 coolsten Nachbarschaften der Welt. Ich hatte leider nicht viel Zeit mir diese Ecke genau anzusehen, aber die Stunde, die ich in der St.James Street in einem netten Café saß, war mit die unterhaltsamste in meiner ganzen Brighton Zeit. Du kannst einfach nur da sitzen und dir die vielen, oft völlig verrückt angezogen Menschen ansehen. Es ist großes Kino. Einfach nur sehr kreativ und einfallsreich. Perfekt zum „Leute gucken“.
Hier findest du auch das Brighton Aids Memorial, erschaffen vom Künstler Romany Marc Bruce im Jahr 2009, das an die vielen Aids Toten seit den 1980er Jahren erinnern soll.
Es gibt wohl auch einen kleinen „Secret Garden“ in Kemptown der sehenswert sein soll, auch das habe ich leider nicht geschafft. Ich möchte es aber der Vollständigkeit halber hier gerne erwähnen. Hinterlasse mir gerne einen Hinweis im Kommentar, wenn du mehr dazu weisst.
6. Volks Electric Railway - nicht nur für Kinder ein Vergnügen
Wenn du vom Pier aus in östliche Richtung wanderst, kommst du nach dem Piraten-Minigolfplatz an die Haltestelle der Volks Electric Railway, laut eigener Aussage die älteste elektrische Eisenbahn der Welt. Seit 1883 verkehrt die kleine elektrobetriebene Schmalspurbahn entlang der Marine Parade Richtung Brighton Marina. Es ist ein nettes Amüsement, vor allem für Kinder, in den hübschen creme und rostbraunen Wagons gemütlich entlang des Strandes zu rumpeln. Allerdings lohnt sich die Fahrt nicht aus touristischer Sicht. Der Strand ist dort nichtssagend und die Brighton Marina ist meiner Meinung nach ein gesichtsloses, riesiges Einkaufszentrum mit Multiplexkino und diversen Kettenrestaurants ohne nennenswerten Flair. Zwischen Marina und Pier wird auch noch sehr viel gebaut, weshalb man viel an Bauzäunen entlangfährt. Es reicht deshalb vielleicht eine One-Way Fahrt bis zur Station „Half Way“ und von dort wieder zurück zu Fuss. Oder eben anders herum. Für Eisenbahnliebhaber auf jeden Fall ein Pflichtprogramm. Alle Infos unter Volks Electric Railway
Entlang der Strandpromenade
Von der Halfway-Station schlenderst du nun zurück an der Promenade entlang zum Pier. Hier findest du dann auch das weltweit ältestes Aquarium Sealife in einem historischen Gebäude. Die Ausstellung ist nicht so spektakulär, aber ich wollte es zumindest mal erwähnen. Von hier aus bleibst du auf er unteren Ebene der Promenade auf Meereshöhe. Dort findest du zahlreiche Restaurants, Pubs und Clubs, die zu einer schmackehaften und auch unterhaltsamen Pause einladen. An vielen Stellen kannst du auch Klappliegestühle leihen und erst einmal ein bisschen den Strand und die Sonne genießen. Natürlich kannst du auch Baden, gerae bei Ebbe ist das ganz schön, aber da es sich um einen reinen Kieselstrand handelt, solltest du unbedingt Badeschuhe mitnehmen, denn das Laufen über die dicken Steine ist teilweise ganz schön schmerzhaft. Ich habe es vorgezogen einen kühlen Cider zu trinken.
7. Brighton I 360- die Stadt aus der Vogelperspektive
Wenn du die ganzen Strand-Vergnügungsbuden und Beachbars mit angeschlossenen Clubs erst einmal in westliche Richtung vom Pier aus hinter dir gelassen hast, kommst du zu Brightons neuster Attraktion, der von British Airways betriebenen Aussichtsgondel I360. Eine gläserne Aussichtsplattform fährt senkrecht in die Höhe auf 137m und bietet damit neben The Shard in London die zweithöchste zugängliche Aussichtsplattform des Landes. Du verweilst etwa 30 Minuten auf der Höhe von 137 Metern, sitzt dabei in gemütlichen Loungesesseln und trinkst einen Sekt oder etwas anderes. Dabei genießt du die Aussicht über Brighton, den Pier und das Meer.
Ich persönlich habe mir das relativ teure Vergnügen gespart, denn ich finde Brighton in dieser Gegend schon von Unten nicht besonders attraktiv und kann mir nicht vorstellen, daß sich der Ausblick von Oben wirklich lohnt. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden.
Infos zu Öffnungszeiten, Preisen, Ermäßigungen und Events findest du unter Brighton I360
⇒ Du magst die Vogelperspektive? Dann bist du in den Dachgärten von London richtig. (Artikel folgt in Kürze)
8. Spaziergang nach Hove - Brigthons schönste Seite
Ein besonders schöner Spaziergang führt dich vom Palace Pier in westlicher Richtung nach Hove. Die etwa 3 km lange Strecke kann auch gut mit dem Fahrrad zurück gelegt werden, allerdings würde ich dir empfehlen es zu Fuss zu gehen, damit du näher am Wasser bist und zudem leichter anhalten kannst unterwegs. Fahrräder kannst du dir bei Brighton Beach Bikes ausleihen.
Der Bandstand
Nachdem du den I 360Grad Tower hinter dir gelassen hast, erreichst du den alten Bandstand. Aus meiner Sicht ist der hübsche gusseiserne offene Musikpavilion viel sehenswerter und bietet einen wunderbaren Blick auf das Meer. Hier treffen sich heutzutage jungen Menschen um spontan zu tanzen und natürlich ist es auch ein beliebter Spot für Liebespaar bei Sonnenunterngang, obwohl die nicht auf dieser Seite unter geht. Unten auf Höhe der Meerpromenade findest du auch eine Café-Bar mit Liveveranstaltungen.
Der Westpier
Vom Bandstand aus hast du auch einen guten Blick auf die stählernen Überreste des Westpiers. Der ehemalige Pier ist 2002 abgebrannt und zum Großteil zerstört worden. Nur noch ein rostigen Gerüst steht Mitten im Wasser, daß unter Denkmalschutz steht und zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden ist. Ich persönlich finde das nicht besonders attraktiv, aber vielleicht bin ich auch zu viel Ästhet um die tiefere Bedeutung dieses Relikte zu begreifen.
Brunswick Terrace
Wanderst du die lange Promenade weiter, erreichst du kurz darauf die Brunswick Terrace. Es ist ein sehr harmonisch angelegter Komplex von Regency Villen, die in einem warmen Hellgelb gestrichen sind und durch ihr Symmetrie besonders gefällig wirken. Achte auf die Details an Türen und Balkonen und wirf einen Blick die Treppen hinab zu den Lower Floor Apartments.
Palmeira Palace
Etwas weiter westlich stößt du dann auf die „Palmeira Terrace“, eine weitere Anlage schöner Regency-Villen mit breiten Säulenportalen und strahlend weißen Fassaden. Hier vergisst du ganz schnell, wie häßlich die Promenade rund um den Pier ist, denn das hier ist royales England in Reinstform. Hier lohnt es sich auch mal die Promenade zu verlassen und durch den Mittelpark weiter nach oben zu laufen. Du kommst dann in ein nettes Viertel mit vielen kleinen Boutiquen und netten Pubs.
9. Die Hove Lawns- freie Sicht aufs Meer
Jetzt hast du schon fast die Hove Lawns erreicht, ein etwas ruhigerer Promenadenteil mit Rasenstreifen, Café und den bunten Badehäusern, die hier das Ufer säumen. Bei den Hove Lawns genießt du freie Sicht auf das Meer und der Strand ist nicht gepflastert mit Amüsierbetrieben. Hier triffst du auf Jogger und Inline-Fahrer, auf Brightoner die ihre Hunde ausführen und Familien, die den Feierabend am Meer genießen.
Natürlich kannst du von hier aus noch weiter bis in Zentrum von Hove gehen und dort an der Promenade sitzen, aber ich finde diese Teil des Strandes am entspanntesten und wenn du das alles zu Fuss gelaufen bist, hast du sicher auch nichts gegen eine Pause am Strand.
Die Sonne geht zwar nicht auf der Meer Seite unter, aber dennoch wirkt das Meer und der Kieselstrand hier im Licht der Abendsonne besonders lieblich und die scharfen Silhouetten der Promenade verlieren ihre Härte. Eine schöne Tageszeit um die Seafront zu genießen.
10. Preston Park - Brighton für Gartenfreunde
Wenn du so wie ich ein Gartenliebhaber bist, dann gefällt dir vielleicht dieser Abstecher nach Preston Park auch noch. Es liegt nördlich der Bahnlinie und ist nicht mehr im Zentrum von Brighton. Aber wenn du nicht bis dort zu Fuss laufen möchtest, kommst du – wie übrigens überall in Brighton- gut mit dem Bus hin. Preston Park ist eigentlich ein großes Freizeitgelände für die Brightoner, mit Tennisplätzen, Sportanlagen und viel Grünfläche. Hier triffst du hauptsächlich auf die Einwohner, die in diesem Viertel wohnen.
Preston Manor walled garden
Aber am Ende der Anlage findest du das alte Herrenhaus Preston Manor mit einer eigenen kleinen Kirche, Friedhof und einem hübschen walled garden. Das Herrenhaus selber ist leider geschlossen. Der angrenzende Garten ist zwar etwas verwildert und nicht im Top Zustand, dafür aber mit einer abwechslungsreichen Bepflanzung und hat gerade durch die leichte Vernachlässigung einen verwunschenen Charme. Im Anschluß daran findest du auch den Brighton Tierfriedhof, wo unter anderem die letzte Katze aus dem Royal Pavillion namens George beerdigt ist, sowie zwei weitere Katzen, die von der Stadt als offizielle Mausfänger beschäftigt sind. Leider war er gerade geschlossen, als ich da war.
Adresse: Preston Drove Brighton BN1 6SD
Rookery Rock Garden
Wenn du von Preston Manor aus die Straße überquerst, kommst du in den Rookery Rock Garden. Eine hübsche Gartenanlage die sich den Hügel hinaufzieht und mit verschiedenen Steinterrassen und wunderschönem Wasserlauf mit kleinen Wasserfällen erfreut. Auch hier wäre etwas mehr Pflege angebracht, aber beide Gärten zusammen haben durchaus ihre Reize. Im Rock Garden gibt es zudem einen großen Seerosenteich mit Karpfen und Schildkröten. Auch für Insekten ist die Anlage eine schöne Heimat.
⇒Du suchst nach mehr schönen Gärten? Wie wäre es mit diesen 5 Gärten in Cornwall oder diesen in Menton an der Côte'Azur
Abstecher in die South Downs zu den Seven Sisters
Wenn du jetzt immer noch Zeit hast in Brighton, rate ich dir dringend zu einem Ausflug in die South Downs. Dieser wunderbare Nationalpark zieht sich entlang der Küste und dem Hinterland von Eastbourne im Osten bis nach Winchester im Westen. Von Brighton aus ist das nächste Ziel der Devils Dyk oder eben direkt an der Küste die sagenhafte Felsformation der Seven Sisters.
Es verkehren zahlreiche Busse auf der Strecke Brighton -Eastbourne die am Seven Sisters Visitor Park Center halten. Die Fahrt dauert ab Brighton Zentrum etwa 40 Minuten. Für die Wanderung vom Visitor Center bis Cuckmere Haven musst du nur knapp 30 Minuten einplanen, aber wenn du alle 7 Hügel der Seven Sisters erwandern willst, solltest du mindestens einen halben Tag planen, damit du es genießen kannst. Einen umfassenden Bericht zu der Wanderung entlang des Seven Sisters Cliff findest du hier.
⇒Lust auf mehr ursprüngliche Natur und Wanderungen? Findest du auch in Deutschland auf dem Darß
Brighton praktisch
Um dich in Brighton zu bewegen reicht eine übliche Kreditkarte. Du musst keine Bus- oder Bahntickets mehr kaufen, sondern hältst beim Einsteigen lediglich dein Kreditkarte ans Lesegerät im Bus/Bahn und wenn du aussteigt erneut, dann wird die Fahrt zum gültigen Tarif abgerechnet. Überhaupt ist das meiste in England inzwischen Cashless, in fast allen Restaurants wird überhaupt kein Bargeld mehr akzeptiert. Ich habe in 14 Tagen England keine einzige Pfundnote gebraucht, es ging alles per Karte. Das Bussystem in Brighton ist sehr gut und einfach. Die Frequenzen sind eng getacktet und du kommst praktisch überall mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hin. Außerdem gibt es verschiedene Anbieter von Ebikes die du per App mieten kannst. E Roller habe ich tatsächlich keine gesehen.
Mein Fazit: Sehnswert
Ich hoffe, du konntest dir einen Eindruck von Brighton verschaffen, einer wirklich vielseitigen und abwechslungsreichen Stadt. Neben dem genannten Sehenswürdigkeiten punktet Brighton auch mit einem großen kulturellen Angebot an Konzerten, Theater und vor allem Festivals. Das alles zu nennen würde hier den Rahmen sprengen. Aber auf der Seite des Brighton Tourist Board findest du immer den aktuellen Veranstaltungskalender. Außerdem bietet Brighton mit den South Downs wirklich atemberaubend schöne Natur.
Wenn du jetzt Lust auf mehr südenglische Küste bekommen hast, dann schau doch gerne mal in meinen Artikel: ⇒Entlang der englischen Südküste. Außerdem findest du viele verschiedene Artikel zu ⇒Zielen in Cornwall. Zusätzlich möchte ich dir gerne meine ⇒Tipps zum Städtereisen ans Herz legen, damit du entspannt deine Tour beginnen kannst. Auch als Frau alleine bist du in Brighton gut aufgehoben. Hier findest du hilfreiche ⇒Tipps für alleinreisende Frauen.
Jetzt wünsche ich dir ganz viel Spass bei deiner Reise nach Brighton. Erzähl mir gerne, was dir besonders gefallen hat oder was dir in meinem Bericht noch gefehlt hat. Ich freue mich über Tipps, die ich hier noch anbringen kann.
Lust auf noch mehr Städte? Hier ist meine Auwahl für dich:
⇒Eastbourne und die South Downs
⇒ Nizza- 8 Orte, die glücklich machen
⇒Freiburg- 10 Tipps für deinen Stadtbesuch
⇒Leipzig-5 Highlights für einen Kurztrip
⇒Hanoi -Vietnams pulsierende Hauptstadt
2 Kommentare
Marike
Liebe Christiane,
vor kurzem war ich in Brighton – mit viel zu wenig Zeit, wie ich nach dem Lesen deines Textes weiß! Danke für die Infos und die schönen Fotos.
Viele Grüße
Marike
Christiane
Liebe Marike, ja Brighton entfaltet seine Schönheit erst auf den zweiten Blick mit mehr Zeit. Du musst also wieder kommen 😊. LG Christiane